- Mittelstand und Konjunktur
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Mittelstandsstudie
Mittelstand im Mittelpunkt Frühjahr 2021
Die Corona-Pandemie belastet nun bereits seit mehr als einem Jahr weltweit Wirtschaft und Gesellschaft. Auch der sonst so robuste deutsche Mittelstand konnte sich den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise nicht entziehen. Zwar stehen die Zeichen für dieses Jahr nicht nur im Mittelstand auf Erholung. Wirklich vorbei sind aber derzeit weder die Pandemie noch die Corona-Krise.
Die größten Probleme sieht der Mittelstand aktuell weiterhin in der Bürokratie und im Facharbeitermangel, noch vor den Auswirkungen der Corona-Krise. Beim Fachkräftemangel sind es mit über 73% knapp drei Viertel der Befragten. Die Bürokratie bereitet sogar mehr als 80% der Mittelständler Sorgen.
Das ist ein neues Allzeit-Hoch. Zudem vergrößerte sich der Anteil der Befragten, die Bürokratie und Facharbeitermangel aktuell als Problem identifizieren, gegenüber vergangenem Herbst deutlich, während die Corona-Krise mit 62% nun etwas weniger Mittelständlern Sorgen bereitet.
Rohstoffe belasten stark - Absatzpreise steigen
Den höchsten Anstieg gegenüber der Herbstumfrage verzeichneten jedoch die Sorgen um die Rohstoff- und Materialkosten sowie um die Energiekosten. Mit fast 58% der Befragten identifizieren so viele Mittelständler wie nie zuvor die Rohstoff- und Materialkosten als aktuelles Problem. Die Sorge vor steigenden Energiekosten war zuletzt im Jahr 2014 präsenter. Von den Energiekosten am stärksten betroffen sind insbesondere die Ernährungs-, Agrar- und Chemiebranche.
Als direkte Folge des starken Preisanstiegs auf dem Rohstoffmarkt und der ebenfalls steigenden Energiepreise planen immer mehr Mittelständler, ihre Absatzpreise anzuheben. In diesem Frühjahr wollen knapp 36% der Befragten ihre Preise erhöhen. Nur 6% rechnen dagegen mit Preissenkungen. Damit stieg der Saldo aus geplanten Preissteigerungen und Preissenkungen von 9,8 Zählern im Herbst auf aktuell 29,6 Zähler. Das ist so hoch wie zuletzt vor 10 Jahren und das zweithöchste Ergebnis in dem mittlerweile mehr als 25-jährigen Bestehen unserer Mittelstandsumfrage.
Bilanzqualität verschlechtert sich etwas
Die bereits vorliegenden rund 860 Jahresabschlüsse mittelständischer Unternehmen für 2020 legen nahe, dass mehr Betriebe als vergangenes Jahr ein negatives Ergebnis vor Steuern aufweisen. Zudem deutet sich an, dass die Eigenkapitalquoten der Mittelständler im Durchschnitt von etwa 27 Prozent auf rund 26 Prozent zurückgehen wird. Das entspräche zwar dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2015, ist aber angesichts der starken Corona-bedingten Belastungen noch moderat.
Lesen Sie selbst die Ergebnisse unseres gemeinsamen Mittelstandsberichts von DZ BANK und BVR, der einmal mehr die Bedeutung des Mittelstands für die deutsche Wirtschaft unterstreicht.
Quelle: www.mittelstandsstudie.de